Warum wurde das JHQ nicht übernommen?

Oft wird gefragt, warum wurde es nicht übernommen? Wir haben mehrer Berichte ausgewertet und sind auf folgende Punkte gekommen:

Der Hauptaspekt, der in Betracht gezogen werden muss, ist die Anwesenheit von Asbest in den Gebäuden. Einst galt Asbest als kostengünstiges und effektives Dämmmaterial. Wenn Asbest jedoch beschädigt wird, können seine winzigen Fasern das Lungengewebe schädigen und die Entstehung von Krebs begünstigen. Diese Gesundheitsprobleme treten in der Regel erst Jahrzehnte später auf, wobei Asbestose die am besten bekannte Erkrankung ist. Ein erkennbares Merkmal davon sind geschwollene Fingerkuppen, auch als „Trommelfinger“ bekannt. Zu der Zeit, als das JHQ errichtet wurde, waren diese Risiken noch nicht ausreichend bekannt. Obwohl Asbest als Dämmmaterial geschätzt wird, kann es bei Schäden zur Freisetzung gefährlicher Fasern führen. Bei minimalen Schäden könnten sich diese Fasern unbemerkt verbreiten. Eine vollständige Anpassung von fast 3.380 Gebäuden an die aktuellen Sicherheitsrichtlinien wäre wirtschaftlich nicht vertretbar.

Die Gebäude auf dem Gelände stammen alle aus den 1950er Jahren und wurden in Eile errichtet. Die Isolierung und andere Bauelemente wurden seitdem nicht ersetzt. Obwohl Asbest bekanntermaßen langlebig ist, muss die Gesamtsituation berücksichtigt werden. Das Vorhandensein eines Kohleblockkraftwerks im JHQ, das für die Energieversorgung und Fern-/Nahwärme verantwortlich war, hätte es unwirtschaftlich gemacht, in jedem Gebäude eine neue Heizung zu installieren.

Der Brandschutz ist in Deutschland von großer Bedeutung. Keines der Gebäude, einschließlich des Big House, entspricht den erforderlichen Brandschutzstandards. Die erforderlichen Umbaukosten würden voraussichtlich in die zweistelligen Millionenbereiche gehen. Aufgrund diese schwerwigenden Mängeln kommt es oft zu schweren Bränden.

Die Fortführung des Standorts war nicht mehr notwendig. Das britische Verteidigungsministerium musste erhebliche Mittel für den Betrieb des Standorts aufwenden.

Nur noch das Straßennetz und das Krankenhaus wurden als ,,in einem gutem Zustand“ betitelt.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) gibt an, dass die jährlichen Überwachungskosten etwa 5 Millionen Euro betrugen (Stand 2012), während die vollständige Demontage zu diesem Zeitpunkt etwa 40 Millionen Euro gekostet hätte.

Quellen: Forces News, WZ (Westdeutsche Zeitung)

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3 Kommentare

  1. Ich habe im Krankenhaus gearbeitet zu der Zeit, als die Ärzte vom Viersener Krankenhaus gestellt wurden in einer Art Rotationsverfahren. Alle Fachrichtungen waren weitestgehend vertreten. Innere Medizin, Orthopädie, Gynäkologie, z.B.. die Briten selbst sandten anfänglich noch Ärzte aus England für bestimmte Bereiche, diese blieben dann eine bestimmte Zeit und reisten dann wieder nachhause.
    Eine stationäre Psychiatrie war direkt neben der Gynäkologie gelegen.
    Es gab auch eine eigene Röntgenstation und etliche OPs, welche zu meiner Zeit nicht mehr in Verwendung waren und deren Einrichtung beizeiten ausgeräumt und nach England zurück geflogen wurde.
    Mitten im Herzen des Gebäudes gab es einen kleinen Kiosk, an dem man z.B. zu Weihnachten Karten kaufen konnte oder kleine Leckereien immer.
    Und es gab den Malcolm Club, indem man immer etwas leckeres zu essen bekam, Sandwiches oder leckere Suppen.
    Um das Gebäude herum wuchsen im Frühjahr hunderte Narzissen, es war immer wunderschön.
    Es gab ein Wohnhaus auf dem Gelände, und ich kann mich nicht erinnern, welcher Rang dort wohnte. Aber derjenige wurde ôfters mit dem Hubschrauber hin- und hergeflogen.
    Auch war auf dem Gelände die Leichenhalle. Dort wurden auch öfter Opfer aus Krisengebieten hergebracht. Dann herrschte immer eine besonder bedrückte Stimmung unter den Mitarbeitern.
    Die Ärzte wurden besucht von Patienten von überall her, Laarbruch, Paderborn, weiß nicht mehr woher noch.
    Telefonverbindung in die anderen Stationen, also z.B. nach Laarbruch ging über eine extra Vorwahl. Es war alles wie eine eigene Welt in einer Welt.
    Die Mitarbeiter haben super zusammen gearbeitet, Freundschaften haben sich geschlossen zwischen Briten und Deutschen, welche sehr oft durch Stationierungen getrennt wurden. Viele Briten wollten zurück kommen, wenn das Rentenalter erreicht sei.

    1. Die Psychiatrie war British, dort waren viele Patienten in Behandlung nach Einsätzen.

    2. Guten Abend Frau Postupa,
      vielen Dank für ihren Kommentar!
      Gerne würden wir dies mit in unser Archiv aufnehmen.
      Schreiben sie uns doch gerne noch mal eine Mail an: info@jhq-rheindahlen.org
      Mit besten Grüßen,
      Max Auerbach
      Team jhq-rheindahlen.org

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